KV Oberland auf Kulturfahrt nach Dillingen
Am 6. Juli 2019 lud der KV Oberland zu einer Omnibus-Kulturfahrt in
den nördlichen Bereich von Bayrisch-Schwaben, nach Dillingen an der
Donau ein.
den nördlichen Bereich von Bayrisch-Schwaben, nach Dillingen an der
Donau ein.
23 Teilnehmer -Mitglieder und Gäste- sammelte der Busfahrer der Fa.
Schöfmann / Bad Tölz in Bad Tölz, Gmund und Holzkirchen ein.
Gleich nach Holzkirchen gab uns unser Kulturreferent Jürgen Heid im
Bus eine historische Einweisung über Dillingen, die“Große Kreisstadt “
mit über 18000 Einwohnern :
Bereits Kaiser Karl IV. hatte der Stadt das Münzrecht verliehen. Als
Reichs- und Hauptstadt der Augsburger Bischöfe und des Hochstifts
Augsburg erblühte sie zwischen 1543 und 1690. Kardinal Otto Truchseß
von Waldburg gründete ein Studienkolleg ,das Papst Julius III. 1551 zur
Universität erhob. 1610 erfolgte der barocke Neubau der Studienkirche,
von der bereits ab 1565 unter den Jesuiten die Gegenreformation
einlgeleitet wurde. Die mittelalterliche Burganlage von Dillingen wurde
die Bischofsresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg bis zur
Säkularisation 1803.
Trotz Altstadtsperre und vielen Umleitungen lenkte uns unser Fahrer bis
zur Informationsstelle vorm Dillinger Rathaus .Dort nahmen uns zwei
Stadtführer in Empfang und teilten uns für die Führung in zwei Gruppen
zum Rundgang durch die Sehenswürdigkeiten der Stadt :
Über die Schloßstraße führte unser Weg zum heutigen Finanzamt im
ehemaligen Bischöflichen Schloss, das drei Kapellen besitzt . Da
Augsburg durch die Reformation evangelisch geworden war, war nun
Dillingen das „Schwäbische Rom“. Die Universität Dillingen gelangte in
den Rang von Bologna und Paris mit seinen vier Fakultäten.
Unter Bischof Johann Michael Sailer(1751 – 1830) kam dazu die
Erkenntnis: „ Die Leute wären gute Schafe, wenn sie gute Hirten hätten“.
So wurde Dillingen 1802 bayerische Landesuniversität und schließlich
1971 Akademie für Lehrerfortbildung.
Auf unserm Weg begegneten wir Bischof Ulrich von Augsburg, der nach
dem Hunneneinfall in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 seine
Bewährung fand. Otto Truchseß von Waldburg sorgte für den Wandel von
der Fliehburg über den Wohnturmbau zum Burgschloss Dillingen. Wir
durften in die Johannes-Evangelist-Kapelle blicken – heute beliebter
Heiratsraum-.Zwei Stockwerke höher war der Thronsaal der Fürstbischöfe ;Clemens
Wenzeslaus diente als der letzte Bischof in Dillingen; er weilte dort oft in
den stuckierten „Schwalbennestern“ erhöht über dem Volk. Den Boden
des Saals decken einheimische Rotmarmorfelsen zwischen
schwarzgrauen Marmorbändern Im rückwärtigen Raum steht eine kleine
Orgel. In der „Griechischen Kapelle“ war der Bischof ermordet worden
und er geht seitdem als Geist im Schloss um. – Wieder zwei Stockwerk
tiefer – im Dürnitz / ehemals Schlossküche ist eine Reittreppe zu
erkennen , die heraufführt.(vergl. Landshut ).
Ein weiterer Raum im Schloss birgt eine hölzerne Renaissance-Emblem-
Decke (vergleichbar derer in Zillis/Schweiz ). Ein Feld dieser Decke zeigt
einen Igel mit Krone :“Communis ereminus“, d.h. Gemeinsamer-Nutz vor
Eigen-Nutz. Ein anderes Feld verkündet : „Seine Rede gleiche dem
Gedanken“.
Endlich konnten wir den „Goldenen Saal“betreten : die Aula der
Universität . Über dem Parkettboden dehnt sich in 6.20 m Höhe ein
Fresko von 1761 mit diesen Darstellungen : In der Mitte „ Maria – Sitz der
Weisheit“ ; in den vier Ecken die vier Fakultäten mit Stadtansichten von
Dillingen und den Symbolen für Medizin (Einhorn / Äskulapstab—
Trägheit, / Dummheit.) Links vorne sind die „Häretiker“ Calvin, Zwingli
und Luther verewigt( Martin Luther zeigt seine deutsche Bibelübersetzung
und trägt Eselsohren).
Im Innenhof des heutigen Finanzamts erinnert eine Wandtafel an die
letzten Hexenprozesse in Dillingen und Kempten 1775.
In der Nähe sahen wir einen kleinen Backsteinkirchenbau Er diente den
evangelischen Soldaten der Garnison als Garnisonskirche,
Dabei gab unser Führer noch als Information einen „Sprung in unsere
Zeit“ : Die Donau hatte am Ende des Zweiten Weltkriegs nur in Dillingen
einen unzerstörten Flussübergang, den die Amerikaner am 22.April 1945
benutzten und die Stadt besetzten . Zum Dank für die Vermeidung von
Kriegsschäden wallfahren Dillinger Bürger seitdem zur Rokoko-
Wallfahrtskirche Violau.
Das Ende unseres Rundweges führte uns ins Restaurant „Holzbock“ zum
vorbestellten Mittagessen,
Unser Dank gilt Albert Zellinger für die gut organisierte Kulturfahrt,
Schöfmann / Bad Tölz in Bad Tölz, Gmund und Holzkirchen ein.
Gleich nach Holzkirchen gab uns unser Kulturreferent Jürgen Heid im
Bus eine historische Einweisung über Dillingen, die“Große Kreisstadt “
mit über 18000 Einwohnern :
Bereits Kaiser Karl IV. hatte der Stadt das Münzrecht verliehen. Als
Reichs- und Hauptstadt der Augsburger Bischöfe und des Hochstifts
Augsburg erblühte sie zwischen 1543 und 1690. Kardinal Otto Truchseß
von Waldburg gründete ein Studienkolleg ,das Papst Julius III. 1551 zur
Universität erhob. 1610 erfolgte der barocke Neubau der Studienkirche,
von der bereits ab 1565 unter den Jesuiten die Gegenreformation
einlgeleitet wurde. Die mittelalterliche Burganlage von Dillingen wurde
die Bischofsresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg bis zur
Säkularisation 1803.
Trotz Altstadtsperre und vielen Umleitungen lenkte uns unser Fahrer bis
zur Informationsstelle vorm Dillinger Rathaus .Dort nahmen uns zwei
Stadtführer in Empfang und teilten uns für die Führung in zwei Gruppen
zum Rundgang durch die Sehenswürdigkeiten der Stadt :
Über die Schloßstraße führte unser Weg zum heutigen Finanzamt im
ehemaligen Bischöflichen Schloss, das drei Kapellen besitzt . Da
Augsburg durch die Reformation evangelisch geworden war, war nun
Dillingen das „Schwäbische Rom“. Die Universität Dillingen gelangte in
den Rang von Bologna und Paris mit seinen vier Fakultäten.
Unter Bischof Johann Michael Sailer(1751 – 1830) kam dazu die
Erkenntnis: „ Die Leute wären gute Schafe, wenn sie gute Hirten hätten“.
So wurde Dillingen 1802 bayerische Landesuniversität und schließlich
1971 Akademie für Lehrerfortbildung.
Auf unserm Weg begegneten wir Bischof Ulrich von Augsburg, der nach
dem Hunneneinfall in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 seine
Bewährung fand. Otto Truchseß von Waldburg sorgte für den Wandel von
der Fliehburg über den Wohnturmbau zum Burgschloss Dillingen. Wir
durften in die Johannes-Evangelist-Kapelle blicken – heute beliebter
Heiratsraum-.Zwei Stockwerke höher war der Thronsaal der Fürstbischöfe ;Clemens
Wenzeslaus diente als der letzte Bischof in Dillingen; er weilte dort oft in
den stuckierten „Schwalbennestern“ erhöht über dem Volk. Den Boden
des Saals decken einheimische Rotmarmorfelsen zwischen
schwarzgrauen Marmorbändern Im rückwärtigen Raum steht eine kleine
Orgel. In der „Griechischen Kapelle“ war der Bischof ermordet worden
und er geht seitdem als Geist im Schloss um. – Wieder zwei Stockwerk
tiefer – im Dürnitz / ehemals Schlossküche ist eine Reittreppe zu
erkennen , die heraufführt.(vergl. Landshut ).
Ein weiterer Raum im Schloss birgt eine hölzerne Renaissance-Emblem-
Decke (vergleichbar derer in Zillis/Schweiz ). Ein Feld dieser Decke zeigt
einen Igel mit Krone :“Communis ereminus“, d.h. Gemeinsamer-Nutz vor
Eigen-Nutz. Ein anderes Feld verkündet : „Seine Rede gleiche dem
Gedanken“.
Endlich konnten wir den „Goldenen Saal“betreten : die Aula der
Universität . Über dem Parkettboden dehnt sich in 6.20 m Höhe ein
Fresko von 1761 mit diesen Darstellungen : In der Mitte „ Maria – Sitz der
Weisheit“ ; in den vier Ecken die vier Fakultäten mit Stadtansichten von
Dillingen und den Symbolen für Medizin (Einhorn / Äskulapstab—
Trägheit, / Dummheit.) Links vorne sind die „Häretiker“ Calvin, Zwingli
und Luther verewigt( Martin Luther zeigt seine deutsche Bibelübersetzung
und trägt Eselsohren).
Im Innenhof des heutigen Finanzamts erinnert eine Wandtafel an die
letzten Hexenprozesse in Dillingen und Kempten 1775.
In der Nähe sahen wir einen kleinen Backsteinkirchenbau Er diente den
evangelischen Soldaten der Garnison als Garnisonskirche,
Dabei gab unser Führer noch als Information einen „Sprung in unsere
Zeit“ : Die Donau hatte am Ende des Zweiten Weltkriegs nur in Dillingen
einen unzerstörten Flussübergang, den die Amerikaner am 22.April 1945
benutzten und die Stadt besetzten . Zum Dank für die Vermeidung von
Kriegsschäden wallfahren Dillinger Bürger seitdem zur Rokoko-
Wallfahrtskirche Violau.
Das Ende unseres Rundweges führte uns ins Restaurant „Holzbock“ zum
vorbestellten Mittagessen,
Unser Dank gilt Albert Zellinger für die gut organisierte Kulturfahrt,
Text:Jürgen Heid // Foto ;Josef Huber-