Friedlich, fromm und frei – so kam der Vorstand des Bayernbundes mit seinen Landesvorsitzenden Sebastian Friesinger und Christian Glas (beide Kreisverband Rosenheim) zum Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbandes nach Holzhausen im Landkreis Landshut, um eine große Bitte zu tun.

 

In perfekter Versform trug Christian Glas für den Bayernbund das Patenbitten vor. (v.l.:) Der Landesvorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes Max Bertl, der stellv. Landesvorsitzende des Bayernbundes Christian Glas, der Ehrenvorsitzende des Bayernbundes Adolf Dinglreiter und der Landesvorsitzende des Bayernbundes Sebastian Friesinger.

„Vor 100 Jahren wurden wir als Heimat- und Königsbund gegründet (seit 1967 Bayernbund Landesverband e.V.), vor kurzem erhielten wir in der Münchner Residenz aus der Hand des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder eine Ehrenfahne und nun suchen und brauchen wir einen Paten“ – so die beiden Landesvorsitzenden, die als langjährige und erfahrene Hochzeitslader ihre Bitten in wohlformulierten Versen vortrugen und wohltuend schnell beim Trachtler-Landesvorsitzenden Max Bertl und seinen Stellvertretern Peter Eicher und Günter Frey Zustimmung erfuhren.

 

Anstoßen auf die Patenschaft: Monika Kaltner (Vorsitzende des Bayernbund-Kreisverbandes Holledau), Max Bertl, Christian Glas, Adolf Dinglreiter und Sebastian Friesinger.

Auf das zuweilen übliche Scheitlknien wurde verzichtet, nicht hingegen auf eine gute, gemeinsame Brotzeit, auf unterhaltsame Weisen der Familienmusik Hofstetter aus Hinterskirchen und auf einen geselligen Gedankenaustausch im Pöschl-Zimmer. Dabei wurden auch erste Abstimmungen vorgenommen, wenn am Samstag, 11. September die Weihe der neuen Bayernbund-Fahne in Altötting durch Weihbischof Wolfgang Bischof vorgenommen wird und dabei der Bayerische Trachtenverband erstmals seine Gödschaft zeigen kann. Für die Zusage erhielten die Trachtler ein Chiemseer-Klosterlikör-Präsent, mit dabei war auch Bayernbund-Landes-Ehrenvorsitzender Adolf Dinglreiter aus Rosenheim, der als vormaliger Landtagsabgeordneter ein aktiver Verbindungsmann zum Bayerischen Trachtenverband war.

 

Trachtler-Vorsitzender Max Bertl formulierte abschließend seine Bereitschaft wie folgt: „Besser passen zwei Verbände nicht zusammen, denn für beide gilt: Bayern muss Bayern bleiben, Bayern ist unsere Heimat, Bayern ist unsere Art zu leben und Bayern ist unsere Zukunft“ (Anton Hötzelsperger, Samerberger Nachrichten)

 

Familienmusik Hofstetter aus Hinterskirchen

 

 

Gemeinsames Gruppenbild vor der Geschäftsstelle des Bayerischen Trachtenverbandes im Trachtenkulturzentrum in Holzhausen.

 

Günther Frey und Christian Glas im Gespräch mit Hildegard Hoffmann.

 

Vertreter des Bayernbundes waren u.a.: Konrad Schwarzfischer (Regensburg), Ludwig Bertl (Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen), Wilfried Funke (Redaktion WBR), Dr. Edgar Forster (Dachau) und Anton Hötzelsperger (Samerberger Nachrichten).

 

Bayernbund-Landesvorsitzender dankte den Vorstand des Bayerischen Trachtenverbandes für die Übernahme der Patenschaft.

 

Die beiden freundschaftlich verbundenen Landesvorsitzenden Sebastian und Max Bertl im Gespräch. Im Hintergrund: Hildegard Hoffmann (Schriftführerin des Bayerischen Trachtenverbandes), Monika Kaltner, Christian Glas, Manfred Karl (frisch gekorener Fähnrich des Bayernbundes), Anton Hötzelsperger und Norbert Zehrer (Bayernbund Kreisverband Rosenheim).

 

Besser und geschickter als Bastian Schweinsteiger warb Max Bertl in eigener Sache für den Heimat- und Trachtenboten des Bayerischen Trachtenverbandes.

 

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Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie tief die Corona-Pandemie in das Leben in den Vereinen und ehrenamtlichen Verbänden eingegriffen hat, so konnte man dies an der Übergabe der Ehrenfahne des Bayerischen Ministerpräsidenten an den Bayernbund anlässlich seines 100-jährigen Bestehens ableiten. Waren bei der 90-Jahr-Feier vor zehn Jahren noch 170 Gäste geladen, so musste diesmal die Teilnehmerzahl an der feierlichen Veranstaltung im Kaisersaal der Münchener Residenz aus Infektionsschutzgründen auf 40 Personen reduziert werden. Der Landesvorsitzende hatte seine Landesvorstandschaft eingeladen und die weiteren Plätze konnten die Kreisverbände je nach Stärke besetzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dem Landesvorsitzenden Sebastian Friesinger war die Freude anzumerken, den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder begrüßen zu können. Unter den Bayernbund-Mitgliedern, die dem Landesverband von den Kreisverbänden gemeldet worden waren, befanden sich unter anderem auch der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger und die stellvertretenden Landesvorsitzenden des Bayernbundes, Staatsminister Bernd Sibler, Bürgermeister Christian Glas und Wolfgang Kink, sowie Max Bertl vom Bayerischen Trachtenverband, mit dem unser Landesvorsitzender eng in der Bürgerallianz Bayern zusammenarbeitet.

 

Entschuldigen ließ sich Herzog Franz von Bayern, der der Veranstaltung einen guten Verlauf wünschte. Sebastian Friesinger: „Mit dem Hause Wittelsbach, dessen Grüße ich von Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern überbringen darf, verbindet uns seit der Gründung 1921 als Heimat- und Königsbund eine tiefe Verbindung, die auch gehalten hat über die vielen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen“.

 

Sebastian Friesinger dankte dem Bayerischen Ministerpräsidenten für die langjährige Unterstützung des Bayernbundes und ganz besonders jetzt für die Verleihung der Ehrenfahne des Ministerpräsidenten, die „den Bayernbund mit Stolz erfüllt“.

 

Unter Verweis auf die Festschrift, die allen Mitgliedern, aber auch Abgeordneten, Kommunalpolitikern, geistlichen Würdenträgern und Schulleitern in den letzten Wochen zugegangen ist, und den darin enthaltenen höchst kompetenten Beitrag von Professor Dr. Dieter Weiß, selbst Mitglied im Landesvorstand des Bayernbundes, verzichtete der Landesvorsitzende auf eine umfangreiche geschichtliche Darstellung.

 

Er richtete seinen Blick vielmehr nach vorne und kündigte an, dass sich der Bayernbund auch künftig wieder in Projekten wie „Heimatkunde an der Grundschule“ oder „Zukunft der Regionen“ und „Freude an der Mundart“ engagieren und sich für die Pflege der heimischen Sprache, Literatur und Geschichte sowie für Volkskultur und Brauchtum einsetzen wird.

 

Zu den Zielen des Bayernbundes gehören weiter der Erhalt und die Förderung des Staatsbewusstseins zur Wahrung der Eigenständigkeit Bayerns in einer föderalen Ordnung und die Förderung eines geeinten Europas auf regional-föderativer Grundlage.

 

Ministerpräsident Dr. Markus Söder bekundete seine Freude, dass erstmals während der Pandemie wieder eine Festveranstaltung in der Residenz stattfinden kann und der Blick nicht nur zurück in die Vergangenheit gerichtet wird, sondern auch in die Zukunft.

 

Der Name „Bayern“ stehe nicht nur für das staatliche Gebilde oder ein touristisches Ziel, sondern vielmehr auch für ein Lebensgefühl aus Gelassenheit, Liberalität und Freiheit. Und es geht dabei nicht um eine „Bayerntümelei“, sondern um ein Bekenntnis zur Heimat und den eigenen Menschen. Die Schönheit und Geschichte Bayerns prägen auch Deutschland und im Ausland wird Bayern oft mit Deutschland gleichgestellt.

 

Der Bayerische Heimat- und Königsbund BHKW wurde vor 100 Jahren in unsicheren Zeiten, geprägt durch politischen Extremisten und große wirtschaftliche Probleme, gegründet. Auch war die Stellung der Länder in der Weimarer Republik noch unklar. Der Bayerische Heimat- und Königsbund verfolgte damals das Ziel, die politische Situation zu stabilisieren, auch mit einer Rückbesinnung auf die Monarchie, mit einem christlichen Weltbild und einer föderalen und nicht einer nationalen Ausrichtung. Die Verantwortlichen sahen im Vordergrund die Eigenstaatlichkeit im Gegensatz zum Nationalismus.

 

„Wir ehren heute die Generation, die für ihre Heimat eingestanden ist!“

 Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Nationalsozialisten den BHKW bald verboten haben. Führende Köpfe sahen ihren großen politischen Auftrag im Widerstand und nahmen dafür auch in Kauf, von den Nationalsozialisten verfolgt zu werden.

Mit der Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg und der Umbenennung in „Bayernbund“ veränderte sich auch die Ausrichtung hin zu einer überparteilichen Sammlungsbewegung.

Andere Bundesländer, so der Ministerpräsident, beneiden uns um unsere Identität und unsere über 1.400 Jahre lange Staatsgeschichte. Dr. Markus Söder bezeichnete die Wittelsbacher als kluges Herrscherhaus. Die Wittelsbacher wussten immer, auf welcher Seite sie stehen müssen.

„Friedlich – weltoffen – föderal und christlich“ – so der Bayerische Ministerpräsident – soll das Land Bayern auch fortan geprägt sein und zu dieser Stabilität soll auch der Bayernbund weiterhin einen wertvollen Beitrag leisten.

In diesem Sinne bat der Bayerische Regierungschef nicht nachzulassen, denn „Dialekt macht schlauer“, „Heimatkunde gehört in die Schulen“ und Sorge um die Zukunft der Dörfer und um den ländlichen Raum sind heute aktuelle Themen.

 

Ministerpräsident Dr. Söder dankte dem langjährigen Vorsitzenden Adolf Dinglreiter und dem heutigen Landesvorsitzenden Sebastian Friesinger für ihren unermüdlichen Einsatz und lobte auch die Weiß-Blaue Rundschau als wichtiges Organ des Bayernbundes, das auch den Vergleich mit anderen Medien nicht zu scheuen braucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss übergab Dr. Markus Söder die Ehrenfahne des Bayerischen Ministerpräsidenten, die für Tradition, Fortschritt und das bürgerschaftliche Engagement für Bayern steht, mit den Worten an den Bayernbund:

 

Wir brauchen den Bayernbund auch noch weiter!

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Landesvorsitzende gab bekannt, dass die neue Fahne anlässlich der Landesversammlung am 11. September in Altötting ihren kirchlichen Segen erhalten wird.

Als Fahnenträger stellt sich dankenderweise Manfred Karl aus Neubeuern zur Verfügung, der diese Ehrenfahne an noch zu beschließenden Anlässen tragen wird.

 

Sebastian Friesinger dankte namens des Bayernbundes dem Ministerpräsidenten für die anerkennenden Worte und allen Beteiligten, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben: dem Landesvorstand des Bayernbundes, dem Protokoll und nicht zuletzt den Schönauer Weisenbläsern, die kurzfristig die musikalische Umrahmung möglich gemacht hatten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 „Für Bayern, den Freistaat mit Zukunft“ und mit dem Motto „Gott mit Dir, Du Land der Bayern!“ beschloss Friesinger die historische Zusammenkunft, die letztlich mit der von den Schönauer Weisenbläsern gespielten Bayernhymne endete.

 

 

 

 

 

 

 

 

vorne (v.l.:) Ehrenvorsitzender Adolf Dinglreiter MdL a.D., Wolfgang Kink (stellv. Landesvorsitzender), Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Landesvorsitzender Sebastian Friesinger, hinten: (v.l.:) Bürgermeister Christian Glas (stellv. Landesvorsitzender), Staatsminister Bernd Sibler (stellv. Landesvorsitzender), Hubert Aiwanger (stellv. Ministerpräsident)

 

Im Anschluss traf man sich noch zu einem gemütlichen Beisammensein im nicht weit entfernten Gasthaus „Zum Franziskaner“. (Fritz Lutzenberger)

 

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